NEPHRO-News
Die Nephropathologie bildet einen zentralen Pfeiler in der Diagnostik
von Nierenerkrankungen und erfordert die Nutzung einer Vielzahl
spezialisierter Methoden. Während über Jahrzehnte die klassische
Lichtmikroskopie, Immunhistochemie und Elektronenmikroskopie die
Grundlage der nephropathologischen Diagnostik bildeten, steht das Fach
heute vor einem fundamentalen Wandel. Insbesondere die zunehmende
Verfügbarkeit von Hochdurchsatzscannern, welche aus histologischen
Präparaten hochaufgelöste Bilder erstellen können, ermöglicht die
fortschreitende Digitalisierung der Histopathologie (Barisoni L; Nat Rev
Nephrol 2020; 16:669). So kann über die digitale Übertragung von Bild-
oder Befunddaten im Sinne der Telepathologie die Zusammenarbeit zwischen
PathologInnen und NephrologInnen effektiver und Standort-übergreifend
gestaltet werden.
Zudem ermöglicht die Digitalisierung die
Implementierung von Computer-gestützten Verfahren und künstlicher
Intelligenz (KI) in der Diagnostik (Hölscher DL; Pflugers Arch 2025;
477:555). Diese bieten erhebliches Potential in der diagnostischen
Routine, welche weitestgehend durch manuelle quantitative Auswertung,
beispielsweise das Zählen von Lymphozyten in Tubuli, geprägt ist. Eine
Vielzahl der validierten Klassifizierungssysteme in der Nephropathologie
sind semiquantitativ, zeitaufwändig und durch eine hohe Inter-, sowie
Intraobserver-Variabilität gekennzeichnet. Hierbei können
Computer-gestützte Analyseverfahren eine deutlich höhere Präzision und
Zuverlässigkeit aufweisen.
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Tags: nephro-news nephrologie nephropathologie digitalisierung implementierung von ki künstliche neuronale netzwerke deep-learning diagnostik

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