NEPHRO-News
Der Traum von der Xenotransplantation, der Verpflanzung von Tierorganen
in den Menschen ist so alt, wie jener der Transplantation an sich.
Nachdem Emerich Ullman am 7. März 1902 die erste experimentelle
Homotransplantation (Hundeniere auf Hund) vorgestellt hat, hatte er
wenig später über eine Transplantation einer Hundeniere auf eine Ziege
berichtet, was verständlicherweise nur sehr kurz bzw. nicht funktioniert
hat (Druml W; Wien Klin Wochenschr 2002; 114:128).
In seinem sehr
lesenswerten Büchlein „Über Gewebs- und Organtransplantationen“, das in
Kurzform ins Englische übersetzt 1914 in Annals of Surgery (1914;
15:281) publiziert wurde, hatte E. Ulmann dann berichtet: „Schon im
Jahre 1902 übertrug ich die Niere eines Schweines auf eine an schwerer
Urämie leidende Frau. Die Transplantation erfolgte in die linke
Kubitalregion, doch sah ich von der vollkommenen Einpflanzung,
technischer Schwierigkeiten wegen, und weil das Schwein zu Tode
narkotisiert wurde, ab.“
In dieser Frühzeit der Transplantation hat
auch M. Jaboulay, ein Schüler von Alexis Carell, dem Erfinder der
modernen Gefäßnaht, der 1904 den Nobelpreis „in Anerkennung seiner
Arbeiten zur Gefäßnaht und zur Transplantation von Blutgefäßen und
Organen“ erhalten hatte, die Nieren eines Schweines bzw. einer Ziege auf
zwei urämische Frauen transplantiert (Jaboulay M; Lyon Med Bull 1906).
In Berlin hatte Ernst Unger die Niere eines Affen in die Leiste eines
„an Nephritis leidenden“ Mädchens transplantiert (Unger E; Berlin Klin
Wochenschr 1910; 47:573).
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Tags: nephro-news nephrologie xentotransplantation ethische perspektive organtransplantation

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