INTENSIV-News
Improved pathogen identification in sepsis or septic shock by clinical metagenomic sequencing.
Brenner T, Decker SO, Vainshtein Y, Grumaz S, Manoochehri M, Feißt M,
Seidel-Glätzer A, et al.
J Infect 2025; 91:106565
Mit der Publikation „Improved pathogen identification in sepsis or septic shock by clinical metagenomic sequencing” hebt die German Society of Anaesthesiology and Intensive Care (GSAIC) Trials Group der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) die Next Generation Sequencing
(NGS)-basierte Erregerdiagnostik auf eine neue Evolutionsstufe auf dem
Weg zu einer Evidenz-basierten Standarddiagnostik bei Sepsis (Brenner T;
J Infect 2025; 91:106565).
Probleme der Kultur-basierten Standarddiagnostik
Entscheidend für den Behandlungserfolg bei
Sepsis sind die frühzeitige Diagnosestellung sowie eine
schnellstmögliche Behandlung der auslösenden Infektion (DSG-S3
Leitlinie, siehe Beitrag Kochanek). Letzteres meint neben der
Fokuskontrolle bzw. -sanierung insbesondere auch die unverzügliche
Applikation von Antiinfektiva. Vor deren Erstgabe sollten jedoch alle
relevanten mikrobiologischen Proben (je nach Fokus), mindestens jedoch
zwei Paar Blutkulturen abgenommen werden. Dieses Vorgehen ist in der
Praxis allerdings mit zwei wesentlichen Problemen assoziiert:
Problem 1: Der behandelnde Kliniker muss eine
antiinfektive Therapieentscheidung treffen, bevor die Ergebnisse der
Erregerdiagnostik (einschließlich Resistenztestung) vorliegen: Aus
Blutkulturen liegt die Erregeridentifikation nicht selten erst nach 1-2
Tagen (Briggs N; 18.5 Internet), ein Antibiogramm erst nach 3-4 Tagen
vor (Tabak YP; J Clin Microbiol 2018; 56:e00500). In der Praxis muss
daher in der Initialphase eine rein empirische Behandlung erfolgen, die
in ca. 20-50% der Fälle als inadäquat bezeichnet werden muss (Paul M;
Antimicrob Agents Chemother 2010; 54: 4851, Kadri SS; Lancet Infect Dis
2021; 21:241).
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Tags: intensiv-news intensivmedizin sepsis resistenztestung digisep-studie ngs-basierte erregerdiagnostik

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