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Hochverarbeitete Lebensmittel und ihre gesundheitliche Bedeutung


Industriell gefertigte, abgepackte Lebensmittel, die besonders schmackhaft und preisgünstig sind, decken in Deutschland knapp die Hälfte des Energiebedarfs (Monteiro CA; Public Health Nutr 2018; 21:5, Fedde; Dtsch Med Wochenschr 2022; 147:46). Durch die Verarbeitung und/oder Formulierung weisen diese Produkte oft einen hohen Gehalt an gesättigten Fetten, schnell verfügbaren Kohlenhydraten und Salz auf und besitzen eine hohe Energie- und eine geringe Nährstoffdichte (Monteiro CA; Public Health Nutr 2019; 22:936).

Diese als „hochverarbeiteten Lebensmittel“ bezeichneten Produkte sind damit häufig ernährungsphysiologisch unausgewogen. Zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln werden unter anderem sogenannte Ready-to-eat und Ready-to-heat Produkte, aber auch Fastfood, Süßwaren, Fertigsaucen und Softdrinks gezählt.

Die zunehmende Nachfrage nach hochverarbeiteten Lebensmitteln wird vor allem durch Charakteristika eines modernen Lebensstils, wie Zeitknappheit, eine Entstrukturierung des Tagesablaufes und einen zunehmenden Außer-Haus-Verzehr gefördert. Durch die Globalisierung der Ernährungssysteme bestehen weltweit ähnliche Ernährungsmuster mit einem bedenklich hohen Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel (Monteiro C ; Public Health Nutr 2018; 21:5). So haben repräsentative Studien gezeigt, dass in Frankreich 31%, in Großbritannien 57% und in den USA 58% der täglichen Energieaufnahme aus hochverarbeiteten Lebensmitteln besteht (­Calixto Andrade G; Nutrients 2021; 13:682, Rauber F; Nutrients 2018; 10:587; Martinez Steele E; BMJ Open 2016; 6:e009892).

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Tags: nutrition-news ernährung energiebedarf nova-klassifikationssystem hohe kaloriendichte metabolisches syndrom reizdarmsyndrom 

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