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CAR (Chimeric Antigen Receptor) Zell-Therapie bei kritisch kranken Patient:innen


Die Behandlung kritisch kranker Patient:innen in der Intensivmedizin steht seit jeher im Spannungsfeld zwischen schneller Infektionskontrolle, konsequenter Supportivtherapie und innovativen immunmodulatorischen Ansätzen (Heming N; Expert Rev Anti Infect Ther 2021; 19:635). Während Antibiotika, Antimykotika und antivirale Medikamente die Basis der kausalen Therapie darstellen, bleibt die Immun­antwort des Wirts ein entscheidender, aber nur schwer steuerbarer Faktor. 

Gerade die Sepsis – definiert als lebensbedrohliche Organdysfunktion durch eine fehlgelei­tete Immunantwort auf Infektio­nen – verdeutlicht diese Herausforderung: Hyperinflammation und Immunsuppression wechseln sich ab oder treten parallel auf, und klassische pharmakologische Strategien stoßen hier an ihre Grenzen (Yadav H; Semin Respir Crit Care Med 2016; 37:42, Hotchkiss RS; Lancet Infect Dis 2013; 13:260).

In den letzten Jahren hat sich in der Onkologie eine Technologie etabliert, die auch für die Intensivmedizin von großem Interesse sein könnte: die adop­tive Zelltherapie mit gentechnisch veränderten Immunzellen, insbesondere sogenannten Chimeric Antigen Receptor (CAR)-Zellen (June CH; N Engl J Med 2018; 379:64). 

Ursprünglich für B-Zell-Malignome entwickelt, haben CAR-T-Zellen das therapeutische Paradigma in der Hämatologie und Onkologie grundlegend verändert (­Freyer CW; Pharmacotherapy 2020; 40:741). Ihre Erfolge werfen die Frage auf, ob ein solches Prinzip – die maßgeschneiderte Umlenkung von Immunzellen auf krankheitsrelevante Zielstrukturen – auch in der Sepsis und bei kritisch kranken Patient:innen einsetzbar ist.

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