INTENSIV-News
AI-powered skin spectral imaging enables instant sepsis diagnosis and outcome prediction in critically ill patients.
Seidlitz S, Hölzl K, von Garrel A, Sellner J, Katzenschlager S, et al.
Sci Adv 2025;11:eadw1968
Bei einer Sepsis führt eine dysregulierte Immunantwort häufig zu einem
Multiorganversagen mit hoher Mortalität. Charakteristisch dafür ist
eine gestörte Mikrozirkulation, die zu einer inadäquaten Organversorgung
mit Sauerstoff, Flüssigkeit und Nährstoffen führt. Diese
Perfusionsstörung entsteht unter anderem durch inflammatorisch bedingte
Veränderungen der endothelialen Zellfunktion und Glykokalix mit
konsekutiver Ödembildung. Zusätzlich können durch Shuntbildungen
aufgrund von Störungen des Stickstoffmonoxid-Signalweges und
Hyperkoagulabilität lokale Minderperfusionen entstehen.
In der
Sepsistherapie wird versucht, die Gewebeperfusion durch die Gabe
balancierter Vollelektrolytlösungen und den Einsatz von Vasopressoren
aufrechtzuerhalten. Allerdings können die beschriebenen
pathophysiologischen Mechanismen auch dann bereits auf Kapillarebene
auftreten, wenn die Makrozirkulation noch intakt erscheint. Dies kann zu
einer Entkopplung von Mikro- und Makrohämodynamik führen – einem
Phänomen, das als hämodynamische Inkohärenz bezeichnet wird. In der
Folge bieten makrohämodynamische Parameter wie Herzfrequenz und
Blutdruck allein keine ausreichende Aussagekraft zur Steuerung der
Therapie (Huang L; Shock 2025; 63:342).
Dabei besteht sowohl die
Gefahr einer Über- als auch einer Untertherapie. Wird eine
Mikrozirkulationsstörung aufgrund von erhaltener Makrozirkulation nicht
erkannt, kann es zu bleibenden ischämischen Organschäden kommen.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin mikrozirkulationsdiagnostik sepsis hyperspektrale sepsisdiagnostik

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