GASTRO&HEPA-News
Die spontan bakterielle Peritonitis (SBP) ist
eine schwerwiegende Komplikation der Leberzirrhose, die mit hoher
Mortalität einhergeht. Es handelt sich um eine monomikrobielle
Entzündung des Aszites und die 30-Tage-Mortalität liegt je nach Studie
zwischen 20 und 40% P 1,2. Sie erfordert somit eine rasche Diagnostik
und unmittelbare Therapie. Die Therapie basiert auf zügiger Diagnostik,
adäquater antibiotischer Therapie, gegebenenfalls therapeutischer
Aszitespunktion sowie der Gabe von Humanalbumin. Dieser Artikel soll die
Leitlinienempfehlungen anhand einer selektiven Literaturrecherche
beleuchten, diskutieren sowie praktische Hinweise zur Umsetzung geben.
Pathophysiologie und Risikofaktoren
Die SBP entsteht durch bakterielle Translokation
aus dem Darm im Zusammenspiel mit einer Dysbiose des Mikrobioms, deren
genauer Mechanismus ungeklärt ist. Die lange vertretene Hypothese einer
lymphogenen Ausbreitung wurde in letzter Zeit verlassen und es liegen
Hinweise auf eine hämatogene Ausbreitung mit Störung der
Darm-Gefäß-Schranke vor1. Mikrobiologisch liegt der SBP im Unterschied
zu sekundären Infektionen des Peritoneums eine monomikrobielle Infektion
zugrunde. Als Risikofaktoren sind Patientenalter, Stadium der
Leberzirrhose, fortgesetzter Alkoholkonsum sowie als größter einzelner
Risikofaktor die bereits stattgehabte SBP zu nennen. Findet sich eine
SBP in der Anamnese, muss von einer bereits gestörten Barrierefunktion
ausgegangen werden und die SBP sollte differentialdiagnostisch immer
mitbedacht werden3.
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Tags: gastro&hepa-news hepatologie peritonitis spontan bakterielle peritonitis antibiotika parazentese sbp

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