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Musik als Therapie in der Intensivmedizin:

Sinn oder Unsinn?


Music therapy reduces stress and anxiety in critically ill patients: A systematic review of randomized clinical trials.    

Umbrello M, Sorrenti T, Mistraletti G, Formenti P, Chiumello D, Terzoni S.                                  IMinerva Anestesiol 2019; 85:886-898


Es ist seit Jahrhunderten bekannt, dass Musik Einfluss auf den Menschen hat. Musik weckt und verstärkt Emotionen, die von verschiedenen Faktoren wie Alter, Lebensumständen und Stimmungen abhängig sind. In mehreren Studien wurde darauf hingewiesen, dass Musik auch das Herz-Kreislaufsystem beeinflussen kann und dadurch positive Einflüsse auf den Menschen hat (Gray PM; Science 2001; 291:52).

Besonders der Musik von J. S. Bach wurde eine positive Wirkung auf Blutdruck, Herzfrequenz und zerebralen Blutfluss zugemessen. Neben Bach zeigte auch die Musik von G. Verdi („Va pensiero“ aus der Oper „Nabucco“ und „Libiam nei lieti calci“ aus der Oper „La traviata“) Effekte auf den zerebralen Blutfluss, während Musik von Ludwig van Beethoven keine positiven Wirkungen hinsichtlich dieser Parameter zeigte (Bernardi L; Circulation 2009; 119:3171).

Wie wirkt Musik?

Musik beeinflusst zerebrale Prozesse und zahlreiche kognitive Funktionen (Grewe O; Ann NY Acad Sci 2005; 1060:446). Sie verändert nicht nur die Gehirnströme, sondern nimmt Bezug auf die Aktivitäten beider Gehirnhälften (Hemisphären) und sorgt dafür, dass beide Hemisphären harmonisiert werden (Koelsch S; Nat Rev Neurosci 2014; 15:170). Über einen Nervenstrang, das „Corpus callosum“, sind beide Gehirnhälften miteinander verbunden. Das Corpus callosum ist bei aktiven Musikern und Menschen, die Musik lieben und gern hören, stark ausgeprägt. Die Wege der zere­bralen Verarbeitung vom „Musik hören“, „Musik spielen“ und dem „Musikgedächtnis“ sind mittlerweile gut bekannt (siehe Abbildung).

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Tags: intensiv-news intensivmedizin musiktherapie 

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